United Internet AG

Ralph Dommermuth

Passend zum vorherigen Artikel eine Erfolgsmeldung aus der „Old Economy“. United Internet hat 2006 einen Umsatz von 1,17 Mrd. Euro und einen Gewinn von 221 Mio. Euro erwirtschaftet. In 2007 soll der Umsatz auf 1,5 Mrd. steigen, der Gewinn auf 300 Mio. Euro. Das entspricht einem „Old-Economy“ KGV von 24,8 -im Vergleich dazu Yahoo mit einer mehr als doppelten Bewertung bei einem KGV 58.

Ralph Dommermuth hatte mir einmal erzählt, dass er anfangs darüber nachgedacht hat, eine Imbissbude aufzumachen. Mit einem guten Standort könne man auch 10.000 DM (damals hatten wir die Währung noch) verdienen. Ich bin froh, dass Ralph Dommermuth 1&1 gegründet und daraus einen der größten deutschen Internetkonzerne gemacht hat. Denn ich bin Aktionär von United Internet und verbuche damit einen Tagesgewinn von +4,73%.

Randbemerkung: Ralph Dommermuths Anteil an United Internet ist heute etwa 1,26 Mrd. Euro wert. Sein Wertzuwachs beträgt am heutigen Tag mehr als 50 Mio. Euro. Ich gönne es ihm.

New Economy ./. Old Economy

Heute rief mich ein Freund an, der erfolgreich im Finanzinvestmentbereich tätig ist. Er erzählte mir, dass er mein Blog ab und an liest und dabei auf die Worte „New Economy“ und „Old Economy“ gestossen ist. Er fragte mich nach dem Unterschied, denn seiner Meinung nach gibt es nur eine Economy, nämlich die Economy in der Geld verdient wird. Recht hat er!

Ich habe versucht ihm den Unterschied zu erläutern, wenn gleich ich etwas ins Schwimmen geraten bin. Ich sagte ihm, dass die Bewertungen in der „Old Economy“ auf realen Zahlen beruhen. Nämlich zum Beispiel auf Umsatz, Gewinn und KGV. Und in der „New Economy“ werden mangels positiver Zahlen, andere Faktoren herangezogen. Nämlich Kundenzahlen und Zukunftsperspektiven. Er antwortete das sei ihm zu riskant, er verlasse sich eher auf handfeste Zahlen. Ob die Branche nicht aus den Fehlern des Neuen Markts gelernt hätte.

Das unterscheidet ihn von den Venture Capitalisten. Ich finde es gut, dass es VC gibt. Denn sie helfen jungen Unternehmen zu wachsen. Und das viele VC erfolgreich sind, ist unbestritten. Sie erzielen oft deutlich bessere Renditen, als andere Investoren. Aber natürlich auch mit einem deutlich höheren Risiko.

Ich würde auch in kein Unternehmen investieren, welches zwar viele Kunden hat aber noch nicht weiß, wie es jemals Geld verdienen kann. Bei einigen Übernahmen der letzten Monate kann man das Gefühl haben, dass wir schon wieder in einer Blase stecken. Tun wir aber nicht, wenn man die Branche insgesamt betrachtet.

Denn es betrifft bisher nur wenige Ausnahmen und nicht die gesamte Branche. Internetunternehmen wie Google, freenet, web.de, United Internet und auch viele kleine Unternehmen machen mittlerweile fantastische Gewinne. Doch nach der oben beschriebenen Argumentation zählen diese Unternehmen dann schon zur „Old Economy“, denn sie lassen sich klassisch anhand konkreter ökonomischer Zahlen bewerten.

Insofern gehöre ich wohl auch schon zur „Old Economy“. Denn ich beteilige mich nur an Unternehmen, die in absehbarer Zeit nicht nur viele Kunden haben, sondern auch die Möglichkeit besitzen diese Kunden zu monetarisieren. Ein schneller Exit ist dabei nicht das Ziel, sondern ein langfristig ertragreiches Unternehmen aufzubauen.

Anonymität im Internet

Das Internet ist eine große Errungenschaft für die Demokratie. Jeder auf diesem Erdball kann mittels Internetzugang seine Meinung frei äußern. Blogs haben diese Möglichkeit noch vereinfacht. Aber wie stellen wir sicher, dass die Blogs nicht wirklich zu den „Klowänden des Internet“ werden, wie Blogs von Jean-Remy von Matt bezeichnet wurden?

Der Fall Kathy Sierra bringt gerade wieder Bewegung in diese Diskussion.

Interneteconomics fragt sich schon, ob Beiträge in Blogs durch eine Art Zensur Selbstkontrolle müssen. Über Martin Hiegl bin ich auf einen Artikel von Seth Godin aufmerksam geworden, der auch meine Meinung trifft. Anonymity hasn’t made the web a better place.

Gestern schreibt dann ein anonymer User, der sich „Simon“ nennt in einem Kommentar zu meinem Artikel sinngemäß, dass Anonymität ja wichtig sei, sonst hätten wir keine Demokratie. Wie bitte? Seit wann ist Anonymität mit Demokratie gleichzusetzen?

Ich bin gegen Einschränkungen im Internet. Ich finde es schön, dass man einfach und ohne Anmeldung Kommentare in Blogs schreiben kann. Wenn man sich aber die Kommentare so anschaut, dann sind es oft die anonymen Einträge, die wenig qualifiziert oder gar beleidigend sind.

Ich habe keine Lösung. Aber ich denke die Blogosphäre braucht eine Lösung, wenn die Blogs nicht wirklich zu den „Klowänden des Internet“ werden sollen.

Klarstellung zu meiner Vergangenheit

Das Internet ist ein Medium, welches in Windeseile Informationen verbreitet. Im positiven Sinne wie gestern zum Thema paulsmama.de und auch unangenehm, wie heute zum Thema eines Stern-Artikels über mich, der vor 3 Jahren veröffentlicht wurde.

Da gibt es eine Userin, die sich mal Ursula und mal SteffiT nennt und anonym in verschiedene Blogs (Robert Basic, Timo Heuer, noname-community project, Pixelreality.net, digital:next) postet, ich hätte Ideenklau betrieben. Wenn es das nur wäre, das ist schnell geklärt. Ich habe mit keinem Gründer über die Beteiligung an einem Familiennetzwerk gesprochen und auch keinen Businessplan zu diesem Thema erhalten. Wenn diese Aussage falsch ist, wird sich die betreffende Person ganz bestimmt melden. Ich hätte gerne einen Gründer gefunden, mit dem meine Frau dann die Umsetzung von PaulsMama.de vorangetrieben hätte. Ich bin aber leider nicht fündig geworden.

Delikater ist der Link zum Stern-Artikel.
Bei quizionaer war ich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels schon nicht mehr involviert und hatte deshalb auch keinen Einfluss und auch keine Verantwortlichkeit für das Angebot. Aber unter meiner Führung wurde stets der Preis korrekt kommuniziert. Und es musste nicht für jede falsche Antwort gezahlt werden (wie im Stern-Artikel falsch beschrieben), sondern für jedes neu begonnene Spiel.

Ich hatte bereits vor einigen Wochen in meinem Artikel zu bonus.net eigene Fehler eingestanden. Nicht, weil es zu diesem Zeitpunkt ein Thema in der Blogosphäre war, sondern weil ich persönlich die Zeit verarbeitet habe und zu eigenen Fehlern stehe.

Wie Sie alle wissen, waren in der Zeit von 2001 bis 2004 die Werbeerlöse für Internetseiten sehr begrenzt. In dieser Zeit entstanden die ersten Bezahlmodelle. Das war für die User, wie auch für die Anbieter etwas Neues. Die User dachten im Internet sei alles kostenlos und die Anbieter hatten noch keine Erfahrungen, wie solche Modelle abgewickelt werden. Ich habe mich bei der Entwicklung dieser Modelle stark an den klassischen Medien orientiert. Daran, wie Verlage ihre Abonnenten gewinnen. Jeder User wurde informiert, was das Angebot kostet. Und nicht etwa nur in den AGB, sondern unmittelbar über dem Anmeldebutton. Den Preis musste der User durch setzen eines Hakens bestätigen. Aus Unerfahrenheit haben offenbar einige User den Haken gesetzt, ohne den meist 3-4 zeiligen Text zu lesen. Bis dahin habe ich mir nichts vorzuwerfen. Die User wurden über die Konditionen, Widerrufsfrist und die Kündigungsmöglichkeiten ausreichend informiert, wie uns auch später von mehreren Gerichten bestätigt wurde.

Nun zu meinen Fehlern in dieser Zeit:

1. Ich habe sehr viele Abonnenten gewonnen. Bei bonus.net zum Beispiel mehr als 120.000 innerhalb von 3 Monaten. Das ist eigentlich kein Fehler, auch in der heutigen Zeit wären die meisten Unternehmen froh, das zu erreichen. Leider war die personelle Besetzung nicht ausreichend, so dass viele Kunden uns telefonisch nicht erreichen konnten und auch das Beantworten der eMails zum Teil mehr als eine Woche gedauert hat. Damit hat sich das Problem potenziert und wir konnten nur noch schwer Schritt halten. In der Hochphase von bonus.net waren mehr als 60 Mitarbeiter im Kundensupport tätig – immer noch zu wenig.

2. Aufgrund der hohen Werbeausgaben zur Gewinnung der Kunden war der Druck im Unternehmen groß, die Abonnementgebühren schnell zu erhalten. Dementsprechend „straff“ war das Mahnwesen und spätere Inkasso organisiert. Das ist vielen Kunden negativ aufgestoßen. Aus heutiger Sicht weiß ich, dass wir erfolgreicher gewesen wären, wenn wir kein Inkasso gemacht hätten oder zumindest die Leute aus dem Vertrag gelassen hätten, die behauptet haben sich niemals angemeldet zu haben.

3. Da die Kunden das Unternehmen kaum erreichen konnten, wurde sich in Internetforen verbündet. Die Vielzahl der Einträge hat dazu geführt, dass die Journalisten (TV und Zeitschriften) das Thema (zum Teil ungeprüft) aufgenommen haben und negative Berichte über bonus.net oder auch quizionaer geschrieben haben. Das passte auch in die damalige Zeit. Wenn Sie sich erinnern, wieviele Berichte zur „Abzocke im Internet“ damals veröffentlicht wurden. Zum Teil kann ich das sogar nachvollziehen. Wenn in einem Forum 100 Einträge zu bonus.net enthalten sind, dann geht der Journalist davon aus, dass „da etwas dran ist“. Das aber 100 Leute gerade einmal 0,08% der Gesamtkunden sind, bleibt dabei unberücksichtigt.

4. Ich habe falsche Pressearbeit gemacht. Nämlich gar keine. Ich war aufgrund des hohen Arbeitsaufkommens nicht mehr in der Lage zu agieren, noch nicht einmal zu reagieren. So kommt es auch, dass gegen den Sternartikel niemals vorgegangen wurde.

Heute ist es ganz alltäglich, dass Nutzer für Dienste zahlen und wird von vielen sogar als das Geschäftsmodell der Zukunft propagiert, da man sich nicht von Werbung abhängig macht. Ich war damals etwas früh und habe die oben beschriebenen Fehler gemacht.

Aber alle Unternehmen waren seriös, ich habe niemals Leute abgezockt. Wir haben keinen Gerichtsprozess in dieser Hinsicht verloren. bonus.net hat noch heute mehr als 10.000 zufriedene Abonnenten, die bereits im 4. Jahr die Mitgliedsgebühr zahlen und das Angebot nutzen.

Heute, 3 Jahre später, möchte ich meine Erfahrungen an Gründer weitergeben. Damit nicht die gleichen Fehler wieder passieren, aber die Erfolge wiederholt werden können. Ich kann Erfahrungen bieten, die nur jemand gesammelt hat, der durch eine solche schwere Zeit gegangen ist.

PR 2.0 und Blogmitteilungen

Ich wende mich mit diesem Artikel an alle Blogger. Ich möchte gerne gemeinsam mit euch herausarbeiten, wie Blogger sich die Information von Unternehmen wünschen.

Ich habe gestern um 16.00 Uhr eine Blogmitteilung zu einem neuen Startup an 6 Blogs versandt. 3 davon waren mir persönlich bekannt, 3 weitere habe ich einfach über die e-Mail Adresse im Impressum angeschrieben. Ich habe die gleiche Pressemeldung benutzt, die heute um 10.00 Uhr an einen größeren Presseverteiler versandt wurde. Die Blogs hatten also 18 Stunden „Vorsprung“.

Die Aktion war nicht ohne Risiko, das war mir bewusst. Umso erfreuter bin ich, dass alle Blogger positiv berichtet haben.

Aber nun möchte ich gerne von euch wissen, wie die Information von Blogs aussehen sollte. Dazu einige Fragen:
– Möchtet ihr überhaupt Informationen von Unternehmen zugesandt haben oder findet der Blogger die für ihn relevanten Informationen selbst?
– Wenn ja, nur von web 2.0 Unternehmen oder auch von anderen?
– In welcher Form? Pressemitteilung, spezielle Blogmitteilung?
– Soll die Kontaktaufnahme persönlich per IM oder Telefon erfolgen?
– Soll die Information der Blogs vor der Presse oder gleichzeitig erfolgen? Blogger haben doch durch das schnelle Medium ohnehin einen Zeitvorsprung.

erste Ergebnisse der Blogmitteilung

Bevor die Pressemeldung versandt wird, hier das erste Feedback zur Blogmitteilung.
Vielen Dank an folgende Blogs für die Veröffentlichung:

Alexander Hüsing
digital:next
Nico Lumma
Robert Basic
Marco Krüger
noname-community project
My Media Mirror
off the record
Tim Heuer
PR-Blogger
Pixelreality.net

Ich habe die Mitteilung an 6 Blogs verschickt. Davon haben 4 berichtet, 1 Blogger hat den Bericht abgelehnt, da er gerne persönlich informiert werden möchte und nicht per Pressemeldung. 7 weitere Blogs haben die Meldung bisher aufgegriffen.

Im nächsten Beitrag möchte ich gerne die Möglichkeiten von PR 2.0 und Blogmitteilungen erarbeiten. Denn wir alle wollen künftig nicht von Unternehmen vollgespamt werden.

Information von Blogs vor der Presse?

Ich habe heute einen interessanten Artikel bei Robert Basic gelesen, der in den Raum gestellt hat, ob nicht web 2.0 Unternehmen zuerst die wichtigsten Blogger informieren sollten und dann erst die Presse. Denn schließlich unterstützen ja die Blogs die Startups durch regelmäßige Berichte. Ich meine, das ist ein interessanter Ansatz und probiere es gleich mal aus.

Ich habe einigen mir bekannten Blogs gerade eine Pressemeldung zu meinem neuen Beteiligungsunternehmen PaulsMama.de gesandt. Diese darf aber 16.00 Uhr veröffentlicht werden. Die Presse erhält die Meldung erst morgen um 10.00 Uhr. Ich in auf die Ergebnisse sehr gespannt und werde hier im Blog davon berichten.

Beteiligung an paulsmama.de

Bevor die Gerüchte zu sehr kochen, gebe ich hier die offizielle Bestätigung. Ich habe mich am Unternehmen PaulsMama.de beteiligt. Gründerin ist meine Frau. Das Investitionsvolumen für die 1.- Finanzierungsrunde beträgt 100.000 Euro. Es gibt einen weiteren Investor, den ich aber bisher noch nicht bekannt geben darf. Ich werde meine Frau natürlich auch mit meinen Kontakten und meinem Know How unterstützen.

Es handelt sich um ein Social Network für Familien. Kernzielgruppe sind Familien mit kleinen Kindern, aber es soll sich über kurz oder lang die ganze Familie dort einfinden. Die genaue Beschreibung des Konzeptes finden Sie hier.

Ergebnisse meines Deutschland-Aufenthalts

Die letzten 2 Wochen waren erfolgreich. Ich habe viele interessante Menschen kennengelernt. Darunter den ein oder anderen Gründer und zwei, drei denen ich auch zutraue ein Startup erfolgreich aufzubauen. Darüber hinaus habe ich viele Geschäftspartner getroffen und ein paar neue Allianzen geschmiedet.

Es gibt konkrete Ergebnisse:

1. Beteiligung an einem Social Shopping Projekt. Ich kann noch nicht viel darüber erzählen, da einige Dinge noch secret sind. Man könnte auch die Buzzwörter Social Advertising oder User Generated Advertising verwenden. Für dieses Projekt konnte ich auch ein großes deutsches Medienhaus als Gesellschafter gewinnen – mehr dazu in einigen Tagen. Die Geschäftsführung wird von einem in der Blogosphäre gut Bekannten übernommen. Genug der Rätsel?

2. Beteiligung an zwei Social Networks mit speziellen Zielgruppen. Auch hier die nächsten Tage mehr.

3. Beteiligung an einem e-Mail-Marketer.

Einige weitere interessante Projekte wurden mir vorgestellt und ich prüfe die nächsten Tage die Businesspläne.

Es macht wieder Spaß. Der Markt ist in Bewegung, man spürt Aufbruchstimmung. Doch anders als Ende der 90er Jahre werden jetzt Startups von erfahrenen Gründern gestartet. Es gibt weniger Parties und dafür mehr sinnvolle Branchentreffen. Es ist eine Arbeitsatmosphäre vorhanden und nicht eine Euphorie die auf Überbewertung des Aktienmarktes und auf 4 Parties die Woche beruht. Durch die hohe Durchdringung mit preiswerten und schnellen Internetanschlüssen sind jetzt die Marktchancen sehr gut. Auch für Ideen, die es Ende der 90er schon gab, die damals aber leider zu früh waren.

Back in sunny Cape Town

Ich bin zurück in Cape Town. Das Wochenende habe ich mit meiner Familie am Strand und am Pool verbracht.

Langebaan 1

Heute waren wir in Langebaan, ca. 1 Stunde von Cape Town entfernt. Im West Coast Nationalpark befindet sich eine Lagune mit türkisfarbenem Wasser und schneeweißen Sandstränden. Das Wasser hat hier ca. 25 Grad. Ein idealer Ort also um einen schönen sonnigen Sonntag zu verbringen. Auf der Fahrt durch den Nationalpark kann man Strauße, Springböcke, Schildkröten und andere Tiere sehen.