PaulsMama.com verkauft

Logo PaulsMama

Kurz vor meiner Rückkehr nach Cape Town habe ich die Plattform PaulsMama.com verkauft. Der Kaufpreis war letztlich für mich zufriedenstellend. Ich hatte zwar deutlich mehr mit dem Unternehmen vor, habe aber erkannt, dass meine Frau und ich das Thema nicht voranbringen können. Das Thema hat großes Potential, aber ich leider keine Zeit mich darum zu kümmern.

Was ist schief gelaufen?

1. Ich habe völlig unterschätzt, welchen zeitlichen Aufwand eine Mutter mit einem neugeborenen Kind hat. Der Start von PaulsMama.com erfolgte zu einer Zeit, als mein Sohn Paul gerade ein halbes Jahr alt war. Meine Frau konnte sich nicht ausreichend um das Unternehmen kümmern, ohne dass sie unseren Sohn vernachlässigt hätte. Und da ist einfach unser Sohn Paul wichtiger gewesen. Ich hätte es besser wissen müssen. Aber ich wusste es zu diesem Zeitpunkt noch nicht – es ist mein erstes Kind.

2. Der Start der Plattform hat sich aufgrund der längeren Entwicklungszeit um einige Monate verzögert. Somit haben wir den First-Mover-Effekt versäumt. Plattformen wie verwandt.de und Netmoms sind früher gestartet und haben das Presseecho mitgenommen. Als PaulsMama endlich online war, war das Thema schon durch die Presse gegangen und keine Attraktion mehr. Auch von Investorenseite war der „Drops schon gelutscht“. Verwandt.de, Netmoms und Mamiweb hatten bereits viele der relevanten Businessangel und VC gebunden und somit war die Suche nach Investoren sehr erschwert. In diesem Markt entscheiden eben oft wenige Wochen über den Erfolg.

3. PaulsMama hätte dennoch eine gute Chance gehabt, hätte es ein Management gegeben, welches sich voll auf des Thema konzentriert.

Ich glaube nach wie vor, dass der Markt der Familien-/Mütter-Communities sehr interessant ist. Sowohl von den Lock-In-Effekten, als auch der Vermarktbarkeit gegenüber Werbetreibenden. Allerdings wird es schwer, Communities allein zu vermarkten. Entscheidend für den Erfolg wird aus meiner Sicht sein, dass um die Community ein hochwertiges redaktionelles Angebot gebaut wird. Dieses wird dann auch vermarktbar sein.

Ich bin davon überzeugt, dass PaulsMama erfolgreich sein kann. Allerdings habe ich nicht die zeitlichen Ressourcen dieses Thema weiterzuverfolgen. Ich habe meine Konzentration auf andere Themen gelenkt. So war es nur konsequent, dass ich mich von der Beteiligung PaulsMama getrennt habe und einem anderen Team die Chance gebe, die Plattform zum Erfolg zu führen. Insofern bin ich mit dem Ausgang des Venture PaulsMama sehr zufrieden. Ich habe keinen finanziellen Schaden genommen und die Plattform wird nicht eingestellt, sondern überarbeitet und dann voraussichtlich unter neuem Namen fortgeführt.